Die Krämerfamilie errichtete ihr neues Haus gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Letzter Sproß der Familie war der 1943 verstorbene Drogist Anton Rollier. Er vererbte das Haus und Laden seiner Haushälterin Emma Ansmer, die das Geschäft bis 1976 führte. Sie verstarb 1983. Im selben Jahr wurde das “Haus Rollier” - so der zukünftige offizielle Name - unter Denkmalschutz gestellt. Im April 1986 erwarb die Gemeinde Laer das Anwesen von den letzten Besitzern. Es bestand kein Zweifel, dass dieses mitten im Ortskern gelegene historische Gebäude erhalten werden mußte. In Absprache mit dem Heimatverein und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) beschloss der Rat, das die Gemeinde sämtliche Außensanierungsarbeiten und die Vereine die Renovierung der Innenräume durchführen sollten. Dabei hatten die Belange des Denkmalschutzes absoluten Vorrang. Das massive, dreischiffige Giebelhaus mußte “im Stil des ursprünglichen Zustandes” renoviert werden. Die Gemeinde schloß mit den beiden Parteien einen Pachtvertrag ab. Demnach sind nach Fertigstellung DRK und Heimatverein für Verwaltung und Bewirtschaftung der Räume zuständig.Aktivisten von Heimatverein und DRK haben die originalgetreue Wiederherrichtung der Innenräume fast ausschließlich in Eigenarbeit vollbracht. Es hat ein Unmenge von Stunden gekostet, aber unsere Mitglieder haben großen Einsatz und Durchhaltevermögen bewiesen. Seit seiner Wiederbegründung 1976 hat der Heimatverein “Geld für das Haus beiseite gelegt”, in der damals noch vagen Hoffnung, es eines Tages renovieren und nutzen zu können. Sämtliche Materialkosten für die Sanierung des Wohntraktes hat der Heimatverein getragen. Vom 1. März 1988 an baute der Heimatverein Laer den ehemaligen Wohntrakt in Eigenleistung in einer öffentlichen Begegnungsstätte um. Mehr als drei Jahre getreuer, freiwillig geleisteter Arbeit war nötig, bis das Haus Rollier am 28. Juni 1991 eingeweiht werden konnte. Etliche Räume sind so ausgestattet, wie sie um die Jahrhundertwende ausgesehen haben mögen. Sie sollen kein Museum sein, sondern sie werden für soziale Zwecke und für kulturelle und heimatpflegerische Tätigkeiten genutzt. Man kann sagen, für den Heimatverein ist ein Traum in Erfüllung gegangen.
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